Seit 37 Jahren arbeitet Don Anacleto in den Silberminen des Cerro Rico. Reich ist er dabei nicht geworden
Morgens um halb sieben, wenn sich die bittere Kälte der Nacht verflüchtigt, macht Don Anacleto für einen Augenblick am Mineromarkt Halt. Dort, am Fuße des Cerro Rico, kauft er für fünf Bolivianos eine Tüte Cocablätter. Manchmal nimmt er auch ein oder zwei Stangen Dynamit mit. Sieben Bolivianos das Stück, 1,40 Euro.
Anschließend steigt Don Anacleto einen mächtigen Schutthang an. 200 Höhenmeter, kleine, steile Lehmpfade, auf denen seine Gummistiefel immer wieder abrutschen, bis er in 4250 Meter den Eingang zur Mine „Santa Rosa“ erreicht. Ein mannshohes Loch, so wie hunderte an den Flanken des Cerro Rico.
Aus einer kleinen Holzhütte nimmt sich der 52-jährige Hammer, Schaufel, einen Materialrucksack sowie eine Karbidlampe. Er setzt sich einen Helm auf und grüßt kurz seine Kollegen: „Hola Juan, hola Pablo.“ Dann dringt er in den Berg ein. Einige hundert Meter weit läuft er den Hauptstollen entlang, schließlich klettert er eine Leiter mit gebrochenen Holzsprossen ab. Der Stollen der zweiten Ebene ist an manchen Stellen so niedrig, dass Don Anacleto, obwohl nur 1,52-Meter groß, auf Knien kriechen muss. Schließlich die Schlüsselstelle seines Arbeitsweges: Ein Loch, 15 Meter tief. Er nimmt die Karbidlampe zwischen die Zähne und hangelt sich an einem knotigen Tau ins schwarze Nichts hinab. Seine Stiefel finden an der senkrechten schmierigen Wand keinen Halt. Nur seine schwieligen Hände bewahren ihn vor dem Absturz. Zehn Meter muss er durchhalten, dann schwingt er sich in einen Seitenstollen. Hier arbeitet er.
Don Anacleto ist einer von 8500 Mineros, die täglich in den Tiefen des Cerro Rico, dem Reichen Berg, ihr Geld verdienen. Sumaj Orcko, den schönen Berg, nennen ihn die Indios in ihrer Quetchua-Sprache. Doch der 4824 Meter hohe Schutthaufen, der dunkelrot über der bolivianischen Andenstadt Potosi thront, ist weder reich noch schön. Er war es wohl einmal, als 1545 der Indio Diego Huallpa am Fuße des damals noch bewachsenen Berges campierte und auf der Suche nach seinen Lamas das glänzende Silber entdeckt haben soll.
Doch noch im selben Jahr erfuhren die spanischen Conquistadoren von dem Reichtum des Cerro Rico: Silber, tausende Tonnen, der ganze Berg voll davon. Bis zu zwei Meter dick sollen die Metalladern gewesen sein. Die Spanier durchwühlten die Flanken des Berges, sie ließen tausende von Stollen in ihn hineintreiben, sie kehrten sein Innerstes nach Außen. Vor allem im 17. Jahrhundert verwandelten sie den Berg in eine gigantische Höhenbaustelle. Silber war der Stoff, mit dem die Könige im fernen Spanien ihre Kolonialmaschinerie am Laufen hielten.
Acht Millionen Menschen, vor allem Indios, gingen an der Suche nach dem begehrten Metall zugrunde. „La Mita“ hieß jenes sklavenartige System, dass der spanische Vizekönig Francisco de Toledo von den Inkas übernahm und perfektionierte. Nahezu jedes Andendorf wurde gezwungen, Arbeiter für die Minen zu stellen. Bis zu sechs Monate mussten die Indios unter Tage schuften. Viele sollten in dieser Zeit nie das Tageslicht sehen.
Die Zeit der Zwangsarbeit war zugleich die Blüte Potosis. 1650 lebten 160000 Menschen in der Stadt, soviel wie damals in Paris oder London. Hier, mitten in den Anden, in 4000 Meter Höhe, hausten nicht nur die Mineros. In der Wirtschaftsmetropole residierten auch Intellektuelle und Künstler aus aller Welt. Während die Mineros schufteten, feierte die Boheme rauschende Feste, die Kirche zelebrierte pompöse Messen.
Vorbei. 1825, als Bolivien sich die Unabhängigkeit von Spanien erkämpft hatte, versiegte auch der Strom des schier unerschöpflichen Silbers. Die großen Vor-
kommen waren erschöpft, Kriege, Krankheiten und Desorganisation drückten auf die Produktion. Der Satz: „Reich wie ein Potosi“ galt fortan nicht mehr viel.
Heute lebt die Stadt von der Erinnerung an die Vergangenheit. Potosi zählt noch 138000 Einwohner. Wer hier wohnt, ist Minero. Oder er verdient sein Geld mit den Touristen, die erstaunt feststellen, dass die Arbeit in den Minen des Cerro Rico noch heute so ist, wie sie schon im 17. Jahrhundert gewesen sein muss.
Mit einem Unterschied: Im Gegensatz zu den Zeiten der Mita schuftet Don Anacleto heute freiwillig im Cerro Rico, als Mitglied der Kooperative „21. Dezember“. „Eigentlich heißt Kooperative ja: Einer für alle, alle für einen“, sagt er. „Aber das gilt hier nicht.“ Die Kooperative weist ihm einen Arbeitsplatz zu, sonst tut sie nichts für ihn. Und sie kassiert 20 Prozent seines Einkommens.
Da unten im Berg, in der ewigen Finsternis, ist Don Anacleto ganz allein. Er verklemmt seinen Körper in dem engen Loch und prügelt mit schweren Hammerschlägen eine Metallstange in das Gestein. Mit jedem Schlag einen halben Zentimeter tiefer, bis die Dynamitstangen hineinpassen.
Selbst mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung hat Don Anacleto noch Respekt vor dem Sprengen. „Du musst genau hinhören, ob alle Dynamitstangen gezündet haben. Auch danach musst Du vorsichtig sein. Wegen der Gase.“ Die Karbidlampe ist Don Anacletos Indikator: „Wenn sich die Flamme blau verfärbt, musst Du schnell raus hier.“ Einmal, vor 13 Jahren, wäre er fast ums Leben gekommen. Noch drei Tage nach einer Sprengung hatte sich das freigesetzte Gas in der Nische gehalten, in der er arbeitete.
„Complejo“ nennt Don Anacleto das Gestein, das er mit Hammer und Schaufel aus den Wänden bricht. Ein Mix aus Materialien: Zinn, Zink, Blei, Wolfram… Ein bisschen Silber noch. Don Anacleto schüttet das Gestein in einen Eimer und kurbelt es mit einer Winde das senkrechte Loch hoch. Dann schnallt er sich den Materialsack auf den Rücken. Durch die engen, steilen Stollen schleppt er die Steine an die Oberfläche: mal gehend, mal kriechend oder kletternd. 30, 40 mal am Tag. Draußen kein Blick auf die Stadt, die 250 Meter unter ihm liegt, nur das Gestein auf einen Haufen geschüttet, ein paar Cocablätter nachgeschoben, und dann wieder rein in die Mine.
Nach drei Wochen, wenn Don Anacleto zehn Tonnen Complejo beisammen hat, fährt ein Laster das Gestein zu den Aufbereitungsanlagen unten bei der Stadt, wo es zermahlen und mit Wasser und Chemikalien versetzt wird. Vor einigen Jahren wurde selbst der Rio de la Plata im 1600 Kilometer entfernten Buenos Aires mit Quecksilber aus Potosi verseucht.
Für zehn Tonnen Complejo kriegt Don Anacleto 350 Bolivianos. 70 Euro. „Das ist zu wenig, um mich, meine Frau und die fünf Kinder zu ernähren. Zum Glück arbeiten die beiden großen Söhne bereits.“ Nicht in der Mine, sondern in Firmen unten in der Stadt.
Vor einem halben Jahr hat man Don Anacleto noch fast 700 Bolivianos soviel bezahlt. Aber dann sind die Preise für Zink und Zinn gefallen. Der Einfluss der Weltwirtschaft ist selbst bis in diesen entlegenen Winkel Boliviens zu spüren.
Eigentlich dürfte Don Anacleto gar nicht mehr in den Minen arbeiten. Der Gesteinsstaub von dreieinhalb Jahrzehnten hat sich in seinen Lungenflügeln festgesetzt. Es ist ein schleichendes Siechtum. „Jahrelang spürt man nichts. Der Schmerz kommt langsam.“ Es war vor zwei Jahren, als Don Anacleto seinen großen Zusammenbruch hatte. „Ich konnte nicht mehr.“ Doch der Arzt hat ihm starke Medikamente verschrieben. Und Don Anacleto ist wieder rein in den Stollen. „Wegen des Geldes…“
Heute macht er langsamer. Aber seine Qualen bleiben. „Ich habe Schmerzen in der Lunge, am Rücken, in allen Knochen.“
Wenigstens hat er die Coca. Die grünen Blätter sind seine tägliche Nahrung. Sie hüllen die Arbeitstage in einen beschönigenden Nebel, sie machen den Hunger vergessen und die Höhe erträglich.
Eigentlich ist es ein Wunder, dass Don Anacleto überhaupt so lange durchgehalten hat. „Die Lebenserwartung der Mineros beträgt im Schnitt 35 bis 40 Jahre“, sagt Antonio Pardo Guevara, Vizepräsident des Minenarbeiter-Verbandes der Provinz Potosi. „Viele, die die Minen als 15jährige das erste Mal betreten, zeigen bereits drei oder fünf Jahre später die typischen Krankheitssymptome: Lungenprobleme, Tuberkulose, Unterernährung, chronischen Durchfall…
Daneben gibt es immer wieder schwere Unfälle. Guevara: „Im vergangenen Jahr hatten wir 16 Tote. Gasvergiftungen, Bergstürze, Explosionen, Abstürze in den senkrechten Verbindungsstollen.“ Früher, als die staatliche Mine noch existierte, habe es Maschinen gegeben, die die Arbeit erleichterten und etwas sicherer machten. „Aber heute… Eine Maschine, die Frischluft in die Stollen bläst, kostet 24 Euro. Pro Stunde. Unmöglich.“ Und nach einer kurzen Pause: „Nirgendwo sind die Arbeitsbedingungen so hart wie im Cerro Rico.“
Sicherheit passiert höchstens im Kopf. Die Mineros entscheiden selbst, wo sie in dem durchlöcherten Berg sprengen und graben. Experten, die die Stabilität der Löcher kontrollieren, gibt es nicht. „Die Mineros“, sagt Don Anacleto, der seinen Vater und zwei Brüder in dem Berg verloren hat, „werden irgendwann selbst zu Geologen und Ingenieuren.“ Andere sind davon weniger überzeugt. Sie sagen, der Cerro Rico sei eine statische Zeitbombe und fragen sich, wie viele Löcher der Berg erträgt. Durchbohrt von 5500 Stollen wird er nur noch von der Hoffnung getragen.
Um 325 Meter ist der Cerro Rico in den vergangenen 400 Jahren bereits geschrumpft. Und das Siechtum geht weiter. Immer wieder tun sich an seinen mächtigen Flanken große Areale auf, wo das Gestein 20, 30 Meter tief in sich zusammensackt. „Vielleicht“, sinniert Don Anacleto, „bricht der Berg eines Tages ganz in sich zusammen.“
Guevara, der Vizepräsident des Mineroverbandes, will gar nicht dran denken. Der Cerro Rico bereitet ihm so schon Probleme genug. Jeden Tag suchen Mineros und deren Frauen bei ihm Rat. Es geht um Staublungen, Arbeitsunfähigkeit, Rentenansprüche, die Versorgung nach Unfällen.
Auch jetzt harrt eine Indiofrau vor seinem Büro aus. Seit zwei Stunden sitzt sie dort. Sie weint leise, als sie mit gedämpfter Stimme berichtet, dass ihr Mann vor Schmerzen in den Lungen kaum noch atmen könne. „Aber er arbeitet noch immer in den Minen. Wovon sollen wir sonst leben?“
Guevara, ein kleiner Mann, der mit seiner dunklen gegerbten Haut und den markanten Gesichtszügen wie ein gestrenger Lehrer wirkt, kennt diese Geschichten. Nicht nur, weil man sie ihm täglich vorträgt. Er hat selbst viele Jahre in den Minen gearbeitet. Das erste Mal mit 14.
Nun ist er 50 und kämpft mit Einzelschicksalen, die sich tausendfach wiederholen, mit Antragsformularen, mit Behörden, mit der Politik. „Wir wollen, dass die Mineros künftig monatlich bis zu 850 Bolivianos bei Berufsunfähigkeit als Rente erhalten“, sagt Guevara. 140 Euro, je nach Schwere der Krankheit.
Mittags, gegen halb eins, legt Don Anacleto eine Pause ein. Stöhnend lässt er sich neben „Tio Jorge“ nieder, einer Teufelsfigur aus Lehm. Hier lässt es sich aushalten, denn ein Frischluftstollen bläst Sauerstoff an diesen Ort.
„Tio Jorge“ ist ein Gefährte aus der Kolonialzeit. „300 Jahre oder so sitzt er schon hier“, sagt Don Anacleto. „Tio Jorge“ trägt Arbeitskleidung. Er hat Hörner und einen Ziegenbart, er besitzt ein Herz aus Silber, vor allem aber hat er einen überdimensionalen roten, abstehenden Penis als Symbol der Fruchtbarkeit. Er ist der Herrscher über das Silber und all die anderen Metalle in der Mine Santa Rosa. Die Mineros wollen, dass er ihnen davon gibt. Und so tun sie ihm Gutes, vor allem freitags. Dann stecken sie ihm brennende Zigarren an, sie schütten ihm 96prozentigen Whisky über das Gesicht und besprengen ihn mit Cocablättern, in der Hoffnung, ihn milde zu stimmen.
Doch „Tio Jorge“ ist offenbar schon seit vielen Jahren nicht mehr gut gelaunt. Silber gibt es in dem Berg nur noch in homöopathischen Dosen. Dennoch kreisen die Gedanken der Männer unablässig um dieses eine Thema: Wenigstens einmal einen dicken Brocken dieses wertvollen Metalls dem Berg entreißen. Zehntausend Dollar oder mehr brächte er ihnen ein, und das harte Minerodasein hätte ein Ende.
Der große Silberfund ist auch für Don Anacleto immer ein Traum geblieben. Einmal in seinen 37 Minerojahren ist er auf Zinn gestoßen, von dem er sagt, dass es einst ebenso wertvoll gewesen sei wie Silber. Doch nach vier Wochen verlor sich die Zinnvene im Nichts. Zugleich sackte der Kurs des Dollar ab. Jedesmal, wenn Don Anacleto sein Zinn verkaufen wollte, erhielt er dafür weniger Geld.
Im Casa Real de Moneda, im Zentrum Potosis, ist das Silber einst in Strömen geflossen. Fast 400 Jahre lang, von 1575 bis 1953, wurden in diesem zwischenzeitlich neu errichteten Gebäude Münzen geprägt – vor allem für die Kolonialmacht Spanien. Dafür war den Besatzern kein Aufwand zu groß. Das Holz für die herrschaftlichen Säle der Moneda entrissen sie dem Chaco, einem riesigen Trockenwald in Paraguay und Argentinien. Sie ließen mächtige Maschinen aus Österreich heranschaffen, mit denen die Silberbarren zu flachen Laminatplatten gepresst wurden. Die Mulas, die diese Apparate in Bewegung hielten, holten sie aus Argentinien. 90 Tage hielten die Tiere durch, dann waren sie durch Kälte und schlechte Nahrung verbraucht. Wenig besser erging es den Sklaven, die beizeiten anstelle der Tiere die Laminatpressen in Schwung halten mussten.
Die Leute von der Moneda sagen, mit dem Silber des Cerro Rico hätte man eine Brücke von Lateinamerika nach Europa bauen können. Die Knochen der Toten hätten für zwei Brücken gereicht – eine für den Hinweg, die andere für den Rückweg.
Heute ist die Moneda ein Museum. Und ein Symbol für den Aufstieg und den Fall Potosis, das 1987 wegen seiner kolonialen Architektur und dem Cerro Rico von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde. „Die einst mächtige und reiche Stadt ist mittlerweile eine der ärmsten in Bolivien, ja sogar in ganz Lateinamerika,“ schreibt Eloy Mollo, Autor eines Buches über Potosi. Bezeichnend auch, dass Bolivien, das einst über Jahrhunderte für Spanien und weite Teile Lateinamerikas die Münzen herstellte, sein Geld heute im Ausland produzieren lässt. Vor allem in Spanien.
Immer wieder bricht Don Anacleto mit seinen Zähnen einige Cocablätter auf. Mit Speichel vermengt lässt er die Masse minutenlang in seinen Backen einwirken. Er erzählt von dem Fest, dass die Mineros einmal im Jahr feiern. Zu Ehren von Pachamama, der Mutter Erde, opfern sie ein weißes Lama. Das Blut des Tieres soll Glück und Reichtum bringen. Und er erzählt von der Zukunft, der Zeit nach der Arbeit. Drei, vielleicht auch fünf Jahre will er noch in den Minen arbeiten. Und dann? Mal zum Titicacasee, nach Buenos Aires oder La Paz? Don Anacleto lächelt verlegen. „Nein, nein. Nach Chaqui, zu den Thermalquellen.“ Die sind eineinhalb Stunden mit dem Bus entfernt.
Don Anacleto streut noch ein paar Blätter über das Haupt von „Tio Jorge“, dann lässt er sich wieder an dem Tau in die Tiefe hinab, verklemmt seinen Körper in dem Loch und schlägt im schwachen Schein seiner Karbidlampe das Gestein aus demBerg.
Antonio Pardo Guevara, der Verwalter des Mangels und der Unzulänglichkeit, schätzt, dass die Mineros im Cerro Rico längstens noch 50 Jahre lang Metalle finden. Aber eigentlich lohne es sich bereits heute kaum noch. Die Männer müssten immer tiefer in den Berg dringen, um das Complejo herauszuschlagen. Das mache die Arbeit gefährlich. „Im Grunde“, so Guevara, „müsste man den Cerro Rico sofort schließen.“ Aber er weiß, dass das nicht möglich ist. Schließlich lebt die ganze Stadt von dem Berg.
So verfolgt er eine andere Strategie: Er will die Minentätigkeit im Cerro Rico langsam reduzieren. Der Vizepräsident ermuntert die Arbeiter, in die Minen im 60 Kilometer entfernten Turky zu wechseln: „Dort sind die Vorkommen noch intakt. Es gibt viele Metalle, die Arbeitsbedingungen sind besser als im Cerro Rico.“
Doch bislang sind nur wenige Männer seinem Vorschlag gefolgt. Der Cerro Rico steht vor ihrer Haustür, hier leben ihre Familien. Im übrigen schafft es Guevara selbst nicht, vom Cerro Rico loszukommen. In wenigen Monaten geht seine Amtszeit als Vizepräsident zu Ende. Dann wird er wie Don Anacleto morgens wieder um halb sieben am Mineromarkt Halt machen, Coca und Dynamitstangen kaufen, ehe er in einem der zahllosen Löcher des Cerro Rico seinen Lebensunterhalt verdient. Als Minero. © Bergsturz