Aha, Weltfrauentag also. Da erfahren wir mal wieder, dass Frauen total benachteiligt sind. Sie kriegen die schlechteren Jobs, sie werden schlechter bezahlt, sie sind in Politik und Wirtschaft in der Minderheit. Im Deutschlandfunk beschwert sich eine engagierte Studiogästin, dass bei dem eben gespielten Lied, einem Duett, der Mann die erste Stimme hat. Natürlich, der Mann wieder.
Seit Monaten lesen und hören wir überall, dass Frauen von Männern begrapscht, verprügelt und sexuell missbraucht werden. MeToo lautet der entsprechende Hashtag. Bei Filmpreisverleihungen geht es mittlerweile offenbar weniger um Filme als darum, dass Regisseure vielfach sexwütige Bestien sind, die Schauspielerinnen erstmal flachlegen, ehe sie ihnen eine Rolle geben. Selbst bis dato unverdächtige Lyriker geraten mittlerweile in den Verdacht, mit einer Lobpreisung auf die Frauen in Wirklichkeit zu deren Erniedrigung beizutragen.
Kommentatorinnen wie Margarete Stokowski, die sich wöchentlich bei Spiegel Online ausbreiten darf, hat mit der Untersuchung und Beschreibung der allseits benachteiligten und gedemütigten Frauen ein umfassendes Thema gefunden. Es scheint ihr einziges zu sein.
Die Frauen können einem also leid tun. Aber sie sind engagiert. Sie fordern Quoten, halten Männer auf Abstand (eine Armlänge), gründen Frauenhäuser und organisieren Frauenflohmärkte. Seltsam nur, dass sie dabei so angestrengt, verbissen, teilweise geradezu hysterisch wirken.
Und wo bleiben die Männer? Die halten derweil den Mund und sehen dem Treiben der weiblichen Derwische erstaunt zu. Manche, die Wert auf ihr öffentliches Ansehen legen, stimmen gar in den Chor der Erbosten ein.
Zeit wird es, dass auch die Männer sich organisieren. Schließlich sind sie ungeachtet des aktuellen Aufschreis ein fester und legitimer Bestandteil dieses Planeten. Männer müssen es sich nicht gefallen lassen, dass sie von einer Gruppe erregter Frauen kollektiv als potenzielle Gewalttäter und Unterdrücker dargestellt werden. Bis die sich wieder beruhigt haben rate ich dazu, als Mann öfter wieder etwas mit einem Mann zu unternehmen – das ist in der Regel deutlich entspannter als ein Abend mit empörten, fordernden, klagenden und jammernden Frauen.