Seehofers Dämmerung – Chance für Bayern

Der deutsche Innenminister und frühere bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer befindet sich im Endstadium seiner politischen Ehe mit Frau Merkel. Es funktioniert schon lange nicht mehr, und das liegt vor allem an Herrn Seehofer, dessen Haupttätigkeit in den vergangenen Jahren darin zu liegen schien, der Bundeskanzlerin einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine zu werfen.

Nun, da er seinen Rücktritt angekündigt hat und doch nochmal mit Frau Merkel reden will, reagiert er wie ein panisch gewordener Ehemann in den letzten Zügen der Beziehung: Er kann mit der Frau nicht mehr, kündigt an, dass er sie verlassen wird, will dann aber doch nochmal mit ihr reden, obwohl er weiß, dass es nichts bringt. Er hat verloren, aber es fällt ihm schwer, das zu akzeptieren.

Und mit ihm verliert die CSU. Denn wie soll die Ehe zwischen CDU und CSU noch weiter möglich sein nach all dem Streit, den Vorwürfen und persönlichen Anfeindungen?

Doch gerade darin liegt die große Chance: Die CDU könnte die Gelegenheit nutzen, endlich auch in Bayern Präsenz zu zeigen und bei Wahlen anzutreten. Was für ein Segen für die zahllosen bayerischen Wähler, die eigentlich Merkel beziehungsweise CDU wollen, bislang aber Seehofer und dessen Wadenbeißer Dobrindt, Scheuer und Söder wählen mussten. Eine schwere Last würde von diesem Land der machtgeilen Politmänner fallen.  Die würden endlich wieder auf das zurecht gestutzt, was sie sind – Provinzfürsten im Süden der Bundesrepublik, die gerne mit dem ungarischen Zaunbaumeister Orban und dessen österreichischem Nachahmer Kurz spielen, aber mitansehen müssen, wie ihr Einflussbereich immer kleiner wird, weil die bayerischen Wähler nun CDU wählen.

 

 

 

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