Mailflut von Ryanair

Ein Flug mit Ryanair ist billig. Memmingen – Edinburgh kostet 42 Euro, der Rückflug 7,99 Euro. Das ist so billig, dass es nicht kostendeckend sein kann. Gut, die Preispolitik macht Ryanair. Wir wissen dass sie ihr Personal schlecht bezahlen. Billige Flüge vertragen sich nicht mit angemessenen Gehältern. Es ist auch nicht umweltfreundlich, einfach mal so nach Edinburgh zu fliegen. Aber es ist billiger, mit Ryanair nach Edinburgh zu fliegen als mit der Bahn von Bayern nach Rügen zu fahren. Das ist das Problem mit der Bahn – sie hat immer noch nicht verstanden, dass sie Preise anbieten muss, die attraktiv sind.

Wer mit Ryanair billig wegfliegt, bezahlt damit, dass er mit Mails der Gesellschaft überflutet wird: „Important information regarding our seating policy. If you do not reserve a seat, one will be randomly allocated to you. Check out our live seat map below“.

Klar, Ryanair will mit zusätzlichen sogenannten Services zusätzliche Einnahmen generieren. Wer also am Fenster oder zusammen sitzen will, zahlt dafür zwischen vier und neun Euro pro Sitz und Strecke.

Das gleiche gilt für das Gepäck: „Important notice regarding our Cabin Bags Policy“, heißt es mehrere Tage vor dem Abflug: „Your cabin bag allowance for your trip to Edinburgh. One Small Bag. All passengers on your booking can bring one small personal bag on board (max 40cm x 20cm x 25cm) that must fit under the seat in front of them.“ Und dann noch die Warnung: „Please note: If they bring a wheelie bag to the gate or if their small bag is too big to fit in the bag sizer, they’ll be charged a fee of €25.“

Hmh, Ryanair baut da eine Drohkulisse auf. Wenn das Gepäck über die angegebenen Maße  hinausgeht, wird es teuer.

Damit man diese Hinweise auch wirklich versteht, verschickt sie Ryanair in den Tagen vor dem Abflug mehrmals: „Important information regarding our seating policy…“. „Important notice regarding our Cabin Bags Policy…“. „Important information regarding our seating policy…“. „Important notice regarding our Cabin Bags Policy…“

Denkt Ryanair eigentlich, dass ihre Fluggäste begriffsstutzig sind? Halten die ihre Passagier für doof, dass sie nicht lesen und den Sinn von Worten nicht erfassen können?

Liebe Ryanair: Einmal genügt! Uns ist bewusst, dass wir mit einer Billigheimer-Werbebude unterwegs sein werden, in der in Zukunft möglicherweise sogar das Husten während des Fluges extra kosten wird. Wir wissen, dass Euer Chef oft seltsam grimassenverzerrt in die Kamera schaut und am liebsten Stehplätze in den Fliegern einrichten würde, damit noch mehr Leute hineinpassen. Ihr seid also schon per se nicht wirklich sympathisch. Eure E-Mail-Flut trägt nicht gerade dazu dabei, Euer miserables Image zu heben.

P.S.: Zwei Tage vor Abflug eine neue E-Mail von Ryanair: „Reservation: xyz. Time to check in. Remember, you must check in online. Avoid the €55 airport check-in fee.“

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