Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat eine emsige Presseabteilung. Nahezu täglich – auch an Sonn- und Feiertagen – verkündet diese die Großtaten der Ministerin: Huml wirbt für Pflegeberufe, Huml eröffnet eine Messe, Huml verstärkt den Kampf gegen Krebs, Huml tut Gutes für Hebammen.
Die Meldungen sind wie konzentrische Kreise. Sie drehen sich allein um die Ministerin. Die hat dabei stets Wichtiges zu sagen, was sich in einer langen Aneinanderreihung wörtlicher Rede zeigt: „Der Pflegeberuf bietet viele Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.“ „Der Kampf gegen Krebs wird verstärkt.“ „Es ist sehr wichtig, Diabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.“ Oder: „Mein Ziel ist es, dass es in Bayern auch künftig eine gute und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung gibt.“
Damit die Zitat-Versatzstücke nicht orientierungslos im Raum hängen, hat sich die Pressestelle eine Reihe von Überleitungen einfallen lassen, die sie offenbar nach dem Zufallsprinzip immer wieder den Humlschen Aussagen voranstellt: Huml wirbt, Huml unterstreicht, die Ministerin verweist, die Ministerin fügt hinzu, die Ministerin betont. Und dann fügt Huml nochmal etwas hinzu.
So zubereitet entstehen wahre Kunststücke inhaltsschwerer und elegant formulierter Presseprosa. Der bayerischen Medienwelt würde etwas fehlen, gäbe es diese Texte nicht. Darum freuen wir uns auch morgen wieder auf das Neueste aus dem Leben der Ministerin.