Pauper Austria

Die Österreicher sperren zu Stoßzeiten die Fahrt über Landstraßen im Raum Innsbruck. Das gilt offiziell für alle Autofahrer – einheimische wie ausländische – , zielt de facto aber vor allem auf Ausländer. Sie zwingen vor allem Menschen anderer Nationen, auf den Autobahnen zu bleiben und dort Maut zu zahlen – vielfach in doppelter Form: einmal als Pickerl, das die Fahrt auf der „normalen“ Autobahn erlaubt; einmal als zusätzliche Sonderabgabe, damit man die Brennerautobahn, den Tauern- oder den Arlbergtunnel benutzen darf. Das könnt man getrost auch als Abzocke bezeichnen.

Die Straßensperrungen zeigen einmal mehr die Haltung der Tiroler und insbesondere ihres Landeshauptmanns Günther Platter gegenüber Fremden: zahlen sollt ihr, ansonsten seid ihr uns nur lästig.

Warum lässt Europa sich ein derart diskriminierendes Verhalten bieten? Stattdessen könnte man beispielsweise im Gegenzug allen Österreichern verbieten, das kleine deutsche Eck bei Bad Reichenhall zu benutzen. Da würden Herr Platter und Co. schnell zur Besinnung kommen.

Darüber hinaus kann jeder für sich selbst überlegen, ob er Österreich als Aufenthalts- oder als Transitland für seinen nächsten Urlaub nutzt. Aus verschiedenen Gründen bietet sich Letzteres an: Die Sprache. Die Ich-bezogene Einstellung der Tiroler. Ö3 und Radio Maria. Also: Einmal Austreten in Ösiland, dann Gas geben und nix wie durch. Die Pizza schmeckt in Brixen ohnehin besser.

P.S.: Natürlich ist der Verkehrsinfarkt und die damit einhergehende Belastung von Anwohnern ein Riesenthema. Deutschland – ein Transitland für Pkw- und Lkw-Fahrer aus ganz Europa – erstickt täglich im Stau, ebenso wie Österreich. Daraus abzuleiten, Ausländern bestimmte Verkehrswege zu verbieten, heißt, den europäischen Gedanken nicht verstanden zu haben oder nicht leben zu wollen.

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