Dieser Langfrist-Chart der Deutschen Telekom sagt alles: Wenn Sie Geld zu verschenken haben, wenn Sie keine Rendite wollen, wenn Sie Ihr Geld einfach nur rumliegen lassen wollen, dann müssen Sie sich diese Aktie ins Depot legen. Gut, es gibt etwas Dividende. Die wird aber durch die An- und Verkaufsgebühren, durch die Depotgebühren und gegebenenfalls vom Finanzamt wieder mächtig angeknabbert.
Ansonsten ist es faszinierend zu sehen, wie schlecht sich ein Unternehmen über so lange Zeit auf dem Finanzmarkt zu verkaufen vermag. Offensichtlich haben es die verschiedenen Manager der Firma in den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten nicht geschafft, das Interesse der Investoren für die Deutsche Telekom zu wecken und Fantasie für die künftige Entwicklung zu wecken. Denn auf Fantasie reagiert die Börse in der Regel sehr sensibel. Die hatte einst der ehemalige DDR-Schauspieler entfacht, als er mit seinem Kopf für den ersten Börsengang der Telekom im Jahr 1997 warb. Es war die Zeit des großen Aufbruchs. Staatsunternehmen wie die Deutsche Post und die Bahn wurden teilweise oder ganz privatisiert, die einst hermetisch abgeschlossenen Märkte geöffnet.
Herr Krug spielte den netten Onkel von nebenan, der uns suggerierte, dass der Kauf von T-Aktien eine tolle Sache sei, bei der man eigentlich nur gewinnen könne. Nun ja, im linken Teil des Charts ist zu sehen, wie das endete.
Herr Krug bezeichnete seine Teilnahme an den Werbespots übrigens später als seinen „größten beruflichen Fehler“. Gegenüber dem Magazin Stern erklärte er im Januar 2007: „Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind.“