Eigentlich, so die Idee, messen sich bei den Olympischen Spielen die besten Sportler der Welt in ihren jeweiligen Disziplinen. In der Regel kommen Sie mit knappem Abstand hintereinander ins Ziel – klar, sie alle sind ja in der gleichen Top-Liga unterwegs.
Das scheint für die deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein nicht zu gelten. Beim Eisschnelllaufwettbewerb über die 3000 Meter kam sie in China als 20. von 20 Läuferinnen ins Ziel und benötigte 20,23 Sekunden länger als die Siegerin, Irene Schouten. Pechstein sagt, sie sei dennoch zufrieden, immerhin ist sie bereits 49 Jahre alt.
Natürlich ist die Leistung von Frau Pechstein toll. Für sie persönlich, Das zeigt, dass auch eine ältere Frau, die die besten Jahre hinter sich hat, noch eine beachtliche sportliche Leistung erzielen kann. Allerdings, das können andere ambitionierte Hobbysportler in dem Alter auch. Nur sitzen die nicht der Hybris auf, sich damit bei den Olympischen Spielen beweisen zu müssen.
Es war von Anfang an klar, dass Frau Pechstein keine Chance auf einen Spitzenplatz hat. Warum also ist sie nominiert worden? Schickt man nun auch Mittelklasseathleten zu diesen Veranstaltungen? Dann wird sich bald überhaupt niemand mehr für dieses sportliche Ereignis interessieren. Es gibt zahlreiche Amateurwettkämpfe, an denen auch Senioren teilnehmen können. Claudia Pechstein wäre da gut aufgehoben. Wahrscheinlich würde sie dort Platz 1 statt Platz 20 belegen und würde vermeiden, dass das Mittelmaß nun olympischer Standard wird.