Trump ist größer

US-Präsident Donald Trump ruft in Richtung Kim Jong Un, dass sein Atomwaffenknopf größer sei. Das ist bedeutsam, denn Atomwaffen fliegen schneller und weiter, je größer der Auslöse-Knopf ist. Wir können uns also beruhigt zurücklehnen in der Gewissheit, dass die US-Atomwaffen Nordkorea im Fall des Falles ganz schnell platt machen. Gut, Kim wird vorher noch die ein oder andere Rakete in Richtung Seoul oder Tokio abfeuern, aber dann wird auch Schluss sein.

Man muss Trump für solche Größe dankbar sein. Er ist unser Beschützer, auf ihn können wir uns verlassen. Überhaupt ist an ihm alles größer und toller als bei anderen Männern: Seine Haartolle, sein Mundwerk, seine Frau, sein Bankkonto. Wahrscheinlich ist auch sein Schwanz der längste überhaupt. Den sollte er mal mit Kims Pendant vergleichen.

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Trump: Der ideale Präsident

US-Präsident Donald Trump ist der richtige Mann für das Land. Er spricht in ein einfachen, verständlichen Sätzen. Für Personen mit Aufmerksamkeitsdefiziten wiederholt er wichtige Begriffe zudem regelmäßig, beispielsweise „Toll, „Super“ oder „Großartig“. Trump verfolgt zudem tolle Projekte: Eine Mauer zu Mexiko – Latinos neigen ja per se zu Gewalt. Die Abschaffung der Krankenversicherung Obama Care – dadurch spart der Staat Milliarden; eventuell erzieht dies auch zu einer gesunden Lebensweise. Die Absenkung der Steuern – das ist gut für die amerikanische Wirtschaft und damit für alle Amerikaner.

Trump hat zudem klare Ansichten. Jerusalem ist die Hauptstadt Israels. Oder: China und Russland sind die Feinde der USA. Oder: Nordkorea sollte militärisch zu Boden gezwungen werden.

Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen den erstgenannten und den zuletzt genannten Punkten. Die ersten betreffen – die Mauer zu Mexiko mal ausgenommen – in erster Linie die Amerikaner selbst. Sie haben den Mann zu Ihrem Präsidenten gewählt, also darf man davon ausgehen, dass sie glücklich mit seinem Vorgehen sind.

Die Aspekte Jerusalem, Feindobjekte China und Russland als auch Nordkorea hingegen haben beziehungsweise hätten Auswirkungen auf die gesamte Welt. In letzter Konsequenz mit Millionen von Toten. Hat aber die Welt Trump gewählt? Nein! Die Palästinenser haben es ebenso wenig getan wie die Koreaner oder die Europäer. Doch alle werden sie in die Politik Trumps mit einbezogen, müssen unter Umständen massiv darunter leiden, vielleicht sogar mit ihrem Leben.

Spätestens hier ist ein Punkt erreicht, an dem die Welt auf Trumps „America First“-Hymne ein „America Only“ anstimmen sollte. Trump ist allein auf Amerika zu begrenzen. Außerhalb davon sollte er zur Persona non grata erklärt werden. Pfiffe, Eier, „Go home“-Plakate in millionenfacher Ausführung wären die passende Begrüßung, wenn er seinen Fuß dennoch auf fremdes Territorium setzen wollte. Immerhin geht es um die Sicherheit und den Frieden der gesamten Menschheit. Trump ist gerade dabei, dies aufs Spiel zu setzen. Da kann niemand ruhig bleiben.

Vielleicht erledigt sich das Problem Trump aber auch von alleine. Vielleicht schrumpft sein Wortschaft – warum auch immer – von den aktuell gefühlt 100 Wörtern auf 50, dann auf 30, 20… Bis am Ende ein gut geföhnter Präsident mit festgetackertem Dauergrinsen hinter seinem Schreibtisch sitzt und in einer Art Dauerschleife „Great. great, great“ ruft.

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Vorsicht! Sexuelle Belästigung!

In jüngster Zeit lernen wir, dass offenbar ziemlich viele Männer ziemlich viele Frauen sexuell belästigen oder belästigt haben. Wenn dem wirklich so ist, ist das bedauerlich. Frauen wollen nicht sexuell belästigt werden. Sie wollen zwar manchmal Sex mit Männern, sie wollen auch gerne Komplimente und Sie bauen Ihr Selbstverständnis nicht selten darauf auf, dass Sie Männern gefallen. Aber Belästigung geht gar nicht, wie auch immer die aussieht oder ausgesehen haben mag. War es eine Bemerkung des Mannes über Po, Busen, Beine der Frauen? War es ein Klapps auf den Po? Ein Griff an die Brust der Frau? Das ist nicht in allen Fällen wirklich klar geworden, bei denen Frauen sich unter anderem unter dem Hashtag „Me Too“echauffiert haben. Ist auch nicht von Bedeutung – es genügt, den Vorwurf der Belästigung zu erheben. Daraufhin muss Mann schon mal seinen etablierten Job räumen. Es ist auch nicht von Bedeutung, dass manche Frau 20 Jahre brauchte, um festzustellen, dass sie vor längerer Zeit belästigt worden ist. Dafür haben wir vollstes Verständnis, denn eine sexuelle Belästigung ist ein einschneidendes Erlebnis, das erstmal verarbeitet werden muss. Manche Frau braucht dafür eben etwas länger. Oder war ihr in dieser Zeit ihr Job wichtiger als die Empörung? Nein, so wollen wir nicht denken…

Die Debatte lehrt jedenfalls, dass Männer künftig höllisch aufpassen sollten. Keine Kommentare hinsichtlich Aussehen, Art und Sein einer Dame – das könnte nachträglich negativ ausgelegt werden. Das gilt vor allem für das Aufeinandertreffen von Mann und Frau im Unternehmen. Hier ist anzuraten, die Frau als sächliches Wesen zu betrachten und sie entsprechend zu behandeln.

Besonders heikel wird es beim Sex. Wie kann Mann sicher sein, dass Frau ihn nicht zehn Jahre später des Missbrauchs bezichtigt? Zu begrüßen ist in diesem Zusammenhang eine Initiative Schwedens, wonach die Sexualpartner vor dem Akt die Zustimmung des jeweils Anderen einholen sollen. Das soll auch für Stellungswechsel während des Aktes gelten. Wenn die Stimmung also bereits bei 85 Prozent angekommen ist und das Paar von Mission auf Hund wechselt, sollte es für ein paar Sekunden innehalten und sich diese Frage stellen: Willst Du das? Erst wenn ein klares Ja von der anderen Partei zu vernehmen ist, sollte das Paar seine Aktivitäten fortsetzen. Genau so wird es künftig in schwedischen Schlaf- und Hotelzimmern zugehen.

Allerdings bleibt eine gewisse Rechtsunsicherheit. Was, wenn zum Beispiel Frau anschließend behauptet, es sei gar kein einvernehmlicher Sex gewesen? Dann muss Mann wieder Ehre und Job opfern. Pech gehabt.

Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, sollten die Partner auf schriftliche Einverständniserklärungen zurückgreifen. Liegen diese von Beiden unterschrieben vor, gibt es auch vor Gericht keine Unklarheiten mehr. Um Sexualgemeinschaften den Arbeitsaufwand zu erleichtern, haben wir einen Vordruck entworfen, den Sie im Anhang finden, öffnen und ausdrucken können. Um den Akt nicht zu sehr zu verzögern, empfehlen wir, die verschiedenen vorgesehenen Stellungen vor Beginn des Aktes mittels Ankreuzen zu bestätigen.

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Der adipöse Rechte

Ein 28jähriger NPD-Abgeordneter aus Brandenburg hat in einem Schwimmbad gezeigt, was er auf dem unteren Teil seines Rückens trägt: Ein Tattoo mit den Umrissen eines KZ. Das Landgericht Neuruppin habe ihn nun wegen Volksverhetzung zu acht Monaten Haft verurteilt, schreibt Spiegel online und veröffentlicht ein Foto von dem halbnackten Mann.

Man muss sich Sorgen um diesen Marcel Z. machen. Nicht nur wegen seiner Gesinnung, sondern auch wegen seines Körperbaus. Denn das Foto entlarvt: Der Mann neigt zur Fettleibigkeit. Das Hüftfett quillt rechts und links deutlich über. Für einen 28jährigen ist das keine gute Entwicklung. Marcel: wenn du so weiter machst, wirst du womöglich Diabetiker. Deine Blutbahnen verfetten, dir droht ein Schlaganfall oder Herzinfarkt. Deine Gelenke werden sich zu schnell abnutzen, so dass du mit 40 schon Schmerzen beim Gehen haben wirst. Keine guten Aussichten also für dich, nicht nur wegen deiner Gesinnung.

 

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Vorsorge für den Ernstfall

Die Bundesregierung empfiehlt, für den Ernstfall Vorräte für zehn Tage anzulegen. Mal abgesehen, dass die Empfehlung ziemlich unerwartet kommt (wissen die was?), muss ich jetzt dringend meine Weinvorräte aufstocken.

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Frauenflohmarkt – Zeit wird´s

Im oberbayerischen Grafing wiesen kürzlich unübersehbare Plakate auf einen Frauenflohmarkt hin. Da fragt man sich als Mann: Was wird dort gehandelt? Gibt es dort Frauen billig? Eigentlich eine tolle Sache. Was würde so eine Frau wohl kosten? 20, 50 oder 100 Euro? Wahrscheinlich ist das abhängig vom Alter und Zustand der jeweiligen Frau.

Beim näheren Betrachten der Plakate macht sich beim Mann jedoch Enttäuschung breit. Der Flohmarkt ist „von Frauen, für Frauen“. Schade eigentlich. Männer sind da offensichtlich nicht erwünscht. Immerhin erfreulich, dass die örtliche Stadthalle für eine Veranstaltung zur Verfügung gestellt wird, die einen erheblichen Teil der Bevölkerung ausschließt.

Nun, Innovationen solcher Art sind in einer offenen Gesellschaft zu begrüßen. Wir schlagen vor, dass Frauen verstärkt Frauenvereine, Frauenfirmen und Frauenhäuser (im Sinne von: zusammen leben) gründen. Um die Harmonie innerhalb der Frauen zu bewahren, könnte man noch unterscheiden zwischen folgenden Gruppen: Frauen über 50 mit Doppelnamen und grünen beziehungsweise roten Haaren; Managerinnen zwischen 25 und 50; Alleinerziehende Hartz-IV-Empfängerinnen bis 25.

Männer und Frauen treffen sich nur noch zeitweise zum Sex, um körperlichen Druck abzulassen, kehren dann aber in ihre jeweiligen Reviere zurück. Liebe Grafinger Frauenflohmarkt-Organisatorinnen, wir finden, das ist ein tolles Konzept, um unsere Gesellschaft voranzubringen.

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Der lange Weg ins Nichts – Bewerbungen bei deutschen Firmen (III)

Europäisches Patentamt: Schweigen, Schweigen, Schweigen

Die Arbeitslosenquote ist gering, die deutschen Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte. Man möchte meinen, dass sie sich also ins Zeug legen, gegenüber potenziellen Mitarbeitern ihre besten Seiten zeigen und sich bemühen, mit einem transparenten und zügigen Auswahlverfahren das Vertrauen der Bewerber zu gewinnen. Die Wirklichkeit ist vielfach anders, wie drei Beispiele aus der Praxis zeigen.

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Das Europäische Patentamt sucht einen „Direktor Externe Kommunikation – EPA-Sprecher“ für den Standort München. Ein spannender Posten, sicherlich. Allerdings sollen Bewerber drei Sprachen fließend sprechen – Deutsch, Englisch und Französisch. Nun, mit meinem Französisch ist es nicht so weit her, allerdings erfülle ich sämtliche inhaltlichen Forderungen. Da der aktuelle Präsident jedoch ein Franzose ist, dürfte es ohne fließende Kenntnisse dieser Sprache schwierig werden, in die innere Wahl zu kommen. Andererseits gibt es seit langem mächtig Zoff zwischen Präsident und Mitarbeitern – vielleicht ist der Präsident ja nicht mehr lange Präsident?

Interessant ist die Position auch hinsichtlich ihrer Bezahlung. In der Stellenbeschreibung heißt es:  „Das EPA bietet ein attraktives Nettogehalt bzw. Grundgehalt (je nach Vorerfahrung 9 575 bis 13 614 EUR monatlich nach Abzug der internen Steuer). Zum Besoldungspaket der EPA-Bediensteten gehören außerdem diverse Leistungen und Zulagen, etwa eine Haushalts- und Erziehungszulage, eine Einrichtungsbeihilfe, eine private Krankenversicherung sowie ein eigenes Versorgungssystem.“

Wow, bis zu 13600 Euro monatlich netto plus Zusatzleistungen Wo gibt es denn sowas? Machen die dort einen so genialen Job, dass sie derart fürstlich entlohnt werden müssen? Ich habe mal einen Patentamtsmitarbeiter getroffen. Der berichtete mir eher gelangweilt von seinem Alltag mit tausenden Normen und Vorschriften.

Wer finanziert eigentlich das EPA? Ach ja, alle Bürger Europas.

Ich fülle das umfangreiche Onlineformular des EPA aus. Einige Bugs in der Programmierung machen das Vorankommen holprig, manche Fragen und Anweisungen lassen jetzt schon auf ein hohes Maß an Bürokratie schließen.

Am 8. Dezember verschicke ich meine Bewerbung. Wie üblich bei solchen Programmen erhalte ich eine automatische E-Mail:

„Dies ist eine automatisch erzeugte E-Mail. Bitte nicht antworten. Vielen Dank für Ihre Bewerbung und Ihr Interesse an einer Tätigkeit im Europäischen Patentamt. Auf Grund der Vielzahl der eingegangenen Bewerbungen wird die Bearbeitung eininge Zeit in Anspruch nehmen. Wir möchten Sie bitten, die Personalabteilung nicht zu kontaktieren. Entscheidungen bezüglich Ihrer Bewerbung werden per E-Mail und auf durch den personalisierten Status-Report auf unserer Webseite kommuniziert.“

Die grammatikalischen und orthografischen Schnitzer in der Mail wecken Zweifel bei mir, ob die EPA-Mitarbeiter ihr Geld wirklich wert sind.

Die Formulierung „eininge Zeit in Anspruch nehmen“ scheint die Personalabteilung des EPA sehr ernst zu nehmen, denn zwei Monate lang höre ich nichts mehr aus dem Amt. Dann beschließe ich nachzufassen, wenngleich ich mich damit über die Aufforderung hinwegsetze, die Personalabteilung nicht kontaktieren zu dürfen.

„Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe mich am 4.12.2014 auf die ausgeschriebene Position des Direktor Externe Kommunikation – EPA-Sprecher beworben. Seitdem habe ich nichts von Ihnen gehört. Könnten Sie mir bitte den aktuellen Stand meiner Bewerbung mitteilen?“

Noch am selben Tag erhalte ich eine Rückmeldung:

„…Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir leider noch keine weitere Information bzgl. den Stand Ihrer Bewerbung. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Human resources officer Recruitment | Dir. 4.3.4.1
European Patent Office“

Das ist bedauerlich. Bedauerlich auch, dass die EPA-Mitarbeiter noch nichts vom Genitiv gehört haben.

Also warte ich zwei weitere Monate ab, in denen es dem EPA offensichtlich auch nicht gelingt, das Auswahlverfahren voran zu bringen. Dann hake ich erneut nach.

„…nachdem zwei weitere Monate vergangen sind und ich nichts aus Ihrem Hause gehört habe, würde ich erneut gerne wissen, wie der Stand des Bewerbungsverfahrens ist.“

Auf eine Antwort warte ich immer noch. Ich glaube, den Kommunikationsjob beim Patentamt kann ich mir abschminken. Schade eigentlich. Die 13.600 Euro monatlich plus Zusatzleistungen hätte ich gerne gehabt.

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Der lange Weg ins Nichts – Bewerbungen bei deutschen Firmen (II)

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Camelot Management Consultants AG: holprig wie ein Kamel

Die Mannheimer Strategie- und Organisationsberatung für Value Chain Management sucht einen Head of Corporate Communication & Public Relations. Kurz nach Versand der Bewerbung teilt das Unternehmen per Mail mit: „Vielen Dank für Ihre Unterlagen sowie Ihr Interesse an unserem Unternehmen. Wir sind bei unserer Auswahl sehr sorgfältig. Bitte haben Sie etwas Geduld, wir werden uns in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen.”

Zwei Wochen später lädt der Head of Human Resources zu einem Telefonat ein. Das Gespräch dauert eine knappe Stunde, verläuft angenehm und der Camelot-Personaler weist darauf hin, dass man um ein rasches und transparentes Auswahlverfahren bemüht sei. Es dauert dann allerdings über zwei Wochen, ehe er eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch in der Mannheimer Zentrale verschickt. Dieses Gespräch wiederum soll drei Wochen später stattfinden. Immerhin: Der Chef und Mitgründer der Firma wird daran teilnehmen.

Vier Tage vor dem Gesprächstermin verschiebt das Unternehmen diesen um zwei Wochen nach hinten, da dem Geschäftsführer etwas dazwischen gekommen sei. Der Kandidat fragt sich, was der Human-Resources-Chef mit einem raschen Auwahlverfahren meinte.

Das persönliche Gespräch mit dem Unternehmenschef, dem Leiter Human Resources und der Marketingchefin verläuft ungewöhnlich. Im Wesentlichen referiert der Unternehmenschef eine Stunde lang anhand von Power-Point-Slides über sein Unternehmen, erklärt seinen Kommunikationsbedarf und schickt den Kandidaten mit den Worten nach Hause, dass er ein weiteres Gespräch mit dem Bewerber führen werde, dieser aber bis zum nächsten Mal bitte ein Konzept ausarbeiten möge, dass Lösungen für die ungelösten Kommunikationsaufgaben von Camelot aufzeige. “Wir werden das Gespräch innerhalb der nächsten zwei Wochen mit Ihnen führen”, verspricht der Human-Resources-Chef beim Rausgehen.

Als sich das Unternehmen nach mehr als einer Woche noch nicht mit einem Terminvorschlag gemeldet hat, fragt der Kandidat nach. Daraufhin antwortet der Personalchef per Mail: “Aktuell sind wir noch in Gesprächen mit weiteren Kandidaten. Somit werden wir die Auswahl der Kandidaten, welche wir gerne zu einem zweiten Gesprächstermin zu uns einladen, erst zum Ende der nächsten Woche treffen.“

Seltsam, denkt sich der Bewerber. Der Firmenchef hatte doch zugesagt, auf jeden Fall ein weiteres Gespräch mit ihm führen zu wollen. Und von einer Zwei-Wochen-Frist ist plötzlich auch nicht mehr die Rede.

Vier Tage später meldet sich der Personalchef mit einer weiteren, orthografisch nicht ganz korrekten Mail: “Obwohl wir einen guten Eindruck von Ihnen gewonnen und keinen Zweifel an Ihrer Qualifikation habe, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass wir den Bewerbungsprozess an dieser Stelle nicht weiterverfolgen werden. Die Gründe hierfür liegen ausschließlich in den spezifischen Anforderungen der zu besetzenden Positionen. Bitte haben Sie Verständnis für diese Entscheidung.”

Nächste Folge: Europäisches Patentamt

 

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Der lange Weg ins Nichts – Bewerbungen bei deutschen Firmen (I)

SAP: Nicht soft, sondern zäh

Der Walldorfer Softwarekonzern sucht einen „Head of Communications” für Mittel- und Osteuropa. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, schließlich gilt es in dieser Position, die externen Kommunikationsaktivitäten in wichtigen Märkten zu steuern. Fünf Tage, nachdem der Kandidat auf der Online-Karriere-Seite von SAP sein Profil ausgefüllt und seinen Lebenslauf eingestellt hat, bittet ihn das Unternehmen per Mail zu einem Telefonat mit einer Dame in den USA. Das Gespräch, eine Woche später, verläuft freundlich. Die SAP-Dame sagt Sätze wie „this is a very good point“ oder „your CV is very impressing“. Sie verabschiedet sich mit den Worten, dass es eine ausgesprochene Freude gewesen sei, sich mit dem Bewerber unterhalten zu haben.

Danach ist Ruhe. Fast zwei Monate lang. Erst als der Bewerber nachfragt und bei der Gelegenheit seine neue Mobilfunknummer durchgibt, reagiert die Personalabteilung: „Vielen Dank für die Auskunft.“

Anschließend herrscht erneut Schweigen. Nach drei Wochen fragt der Kandidat nochmals nach: „Ich habe mich vor längerer Zeit bei Ihnen auf die Position des Head of Communications beworben. Seitdem habe ich nichts von Ihnen gehört. Könnten Sie mich bitte über den aktuellen Stand des Bewerbungsverfahrens informieren?“

Sechs Wochen nach dieser Anfrage erhält der Bewerber eine E-Mail von SAP: „Bitte öffnen Sie das PDF Dokument im Anhang.“ Kein Anschreiben, kein Gruß, nur diese dürre Zeile.

Der Kandidat öffnet das pdf, in dem ihm mitgeteilt wird: „Vielen Dank, dass Sie sich für eine neue Karrieremöglichkeit bei SAP interessieren und sich bei uns beworben haben. Nach sorgfältiger Prüfung Ihrer Unterlagen müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir uns für andere Kandidaten entschieden haben. Aber die nächste Chance kommt bestimmt. Wenn Sie auch weiterhin an unseren Karrieremöglichkeiten interessiert sind, empfehlen wir Ihnen, im SAP Online Career Center einen Jobagenten einzurichten. … Wir hoffen, dass Sie schon bald eine passende Stelle bei SAP finden. Mit freundlichen Grüßen, Ihr SAP Careers Team.“

Nächste Folge: Camelot Management Consultants AG

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Gehört der Islam wirklich zu Deutschland?

Moschee

Unser ehemaliger Kurzzeitbundespräsident Christian Wulff sagte es zuerst. Unsere aktuelle Dauerkanzlerin hat es kürzlich wiederholt „Der Islam gehört zu Deutschland.“

Ist dem tatsächlich so? Ist es wirklich so, wie Frau Merkel uns einreden will – dass der Islam ein wesentlicher Bestandteil von Deutschland sei? Ein Stück Ursprung, Charakteristikum, Merkmal von Deutschland?

Nein! Der Islam gehört nicht zu Deutschland! Der Islam mag durchaus ein Stück Realität von Deutschland und unserer Gesellschaft sein. Das ja. Aber er ist nicht Teil unserer aktuellen und historischen Identität. Deutschland war und ist ein christlich geprägtes Land, durchsetzt mit zunehmenden Zügen des Atheismus. Der Islam spielte hier noch nie eine bedeutende Rolle. Allein aus der Tatsache, dass mittlerweile viele Menschen islamischen Glaubens nach Deutschland gekommen sind zu schließen, dass diese Glaubensform nun auch zu uns gehöre, ist nicht nur vermessen, sondern grundfalsch. Mallorca gehört auch nicht zu Deutschland, nur weil hunderttausend Menschen mit BRD-Pass ständig dort hinreisen.

Wir machen mittlerweile einen tiefen Kotau vor dem Glauben und der Identität anderer Menschen – so tief, dass wir unsere eigene Identität, die wir im übrigen nie richtig definiert haben, völlig verwässern und zurückstellen. Dieser Tage teilte beispielsweise das Kultusministerium Bayern mit, den Islamunterricht an den Schulen deutlich ausweiten zu wollen. Wieso? Ist Islamunterricht jetzt offizieller Teil deutscher Religionslehre? Wir lehren unseren Kindern evangelische und katholische Religionslehre als Teil unserer christlichen Wurzeln. Wer das anders sieht, kann sich beziehungsweise seine Kinder alternativ in Ethik unterrichten lassen. Aber wieso sollen wir nun Staatsgeld ausgeben für tiefere Erkenntnisse des islamischen Glaubens? Den Buddhismus lehren wir üblicherweise auch nicht an unseren Schulen. Selbst Wirtschaft, ein Thema, das uns alle angeht und jeden Tag begleitet, haben wir noch nicht zum Pflichtfach erkoren. Wieso dann Islam?

Der Autor dieser Zeilen ist und will damit nicht ausländerfeindlich sein – keineswegs. Aber wir sollten unser mangelndes Selbstbewusstsein als Deutsche nicht dadurch zum Ausdruck bringen, indem wir uns anderen Kulturen, die sich in Deutschland niederlassen, anbiedern. Es reicht doch, dass wir fremde Menschen willkommen heißen und ihnen einen Platz bieten. Das muss nicht heißen, dass wir deren Denken und Gepflogenheiten zu unserem Volksgut machen. Im Gegenteil: Wer meint, aus welchen Gründen auch immer, dass Deutschland seine neue Heimat ist, sollte auch die Werte dieser Gesellschaft akzeptieren, achten oder – im besten Fall – zu seinen eigenen machen. Deutschland steht für Freiheit, Offenheit, Achtung – nicht für das Prinzip der Stärke, die Unterdrückung der Frau oder die Missachtung Andersdenkender.

Darum: Wer seinem Kind Islamunterricht angedeihen lassen möchte, möge doch die zahlreichen islamischen Gesellschaften in unserem Land bitten, dies zu tun. Es ist nämlich so: Bayern, Friesen, Sorben, Pfälzer und Westfalen gehören zu Deutschland. Nicht aber der Islam. Der ist hier Gast. So wie wir mit unserer Kultur und Religion in islamischen Ländern lediglich Gast sind.

 

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